Man stelle sich eine Ehefrau vor, die Folgendes sagt: „99,9 Prozent von meinem Herzen gehören meinem Ehemann. Die 0,1 Prozent sind noch bei einem anderen Mann, aber der große Rest (immerhin eine überwältigende Mehrheit) sind für meinen Ehemann bestimmt.“

99,9 Prozent sind zwar tatsächlich die große Mehrheit – und doch wäre wohl kein Ehemann der Welt damit zufrieden. Erst wenn er das ganze Herz, also 100 Prozent hat, wäre er glücklich.

Diesen Anspruch – der leicht nachvollziehbar ist, wie das obige Beispiel zeigt – hat auch der Herr in Bezug auf unser Herz. Die Schrift spricht davon, dass wir ein „ungeteiltes Anhangen an den Herrn“ haben sollen (1. Kor 7,35), also ein vollständiges Herz. Deshalb sagt auch der Herr Jesus selbst: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand“ (Mt 22,37). Es ist zudem interessant, dass auch die Propheten des Alten Testaments sehr oft die Untreue in einer Beziehung auf Gott und die Gläubigen anwenden (Jer 2,2; Hos 2,4.15.18.21.22).

Aus diesem Grund spricht auch Josua, als er das Volk auffordert, dem Herrn ganz zu dienen und nicht den Göttern, von einem „eifersüchtigen Gott“ (Jos 24,19). Nicht, dass Gott so eifersüchtig wäre, wie wir Menschen es oft sind; vielmehr zeigt es, dass Er es keiner Sache erlauben kann, mit Ihm in Konkurrenz um unser Herz zu treten. Er hat einen gerechtfertigten Anspruch auf 100 Prozent.

Wahrscheinlich würde jeder Christ davon ausgehen, dass 100 Prozent seines Herzens dem Herrn gehören. Unsere Praxis (konkret: unser Umgang mit Zeit, Energie und Geld sowie unser Ausleben der Beziehung zum Herrn) zeigt, ob dies der Fall ist.

Der Herr gab und gibt uns immer 100 Prozent – wir wollen Ihn ebenso wiederlieben!