Simon Petrus und seine Genossen waren nachts unterwegs gewesen und hatten gefischt. Aber sie hatten offensichtlich nichts gefangen. Nun sitzen er und seine Genossen am Ufer und haben die Netze gewaschen. Der Herr predigte zu den Volksmengen und will dann das Schiff von Petrus benutzen und bittet ihn, ein wenig vom Land hinauszufahren. Er lehrt nun die Volksmenge. Dann hat er eine besondere Lektion für Petrus. Er sagt ihm: „Fahre hinaus auf die Tiefe und lasst eure Netze zum Fang hinab. Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen. Aber auf dein Wort hin will ich die Netze hinablassen“ (Lk 5,4.5).

Die erste Begegnung zwischen dem Herrn und Petrus lag schon etwas zurück. Sie wird uns in Johannes 1,35–42 berichtet. Dort hatte er Ihn kennengelernt, den Messias, den er erwartete. Er hatte bereits neues Leben.

Jetzt zeigt ihm der Herr Jesus, dass Er auch der Herr seines Lebens sein will und ihn zubereiten möchte zum Dienst für Ihn. Und wir wollen lernen: Er hat Ansprüche an uns. Er beansprucht uns, weil wir Ihm gehören. Aber es ist auch seine souveräne Gnade, dass Er uns im Dienst für sich gebrauchen möchte.

Er fordert nun den Glauben von Petrus heraus. Für einen Fischer war es eigentlich nicht sinnvoll, am Tag auf die Tiefe hinauszufahren, um Fische zu fangen. Wenn wir uns diese Szene einmal vorstellen: Der Herr Jesus als der Zimmermann gibt jetzt hier dem Fischer, der sich auf dem See auskannte, einen Auftrag. Aber Petrus hatte den Herrn ja schon etwas kennengelernt und wusste, wer dort vor ihm stand. Und so sagt er zu Ihm: „Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen.“

Das Wort „Meister“ stellt hier besonders auf die Allmacht des Herrn Jesus ab. Seinem Verstand stand das Hinausfahren auf den See völlig entgegen. Aber wie wunderbar ist es, dass er dann sagt: „Aber auf dein Wort hin!“ Damit anerkennt er die volle Autorität des Wortes des Herrn Jesus und ehrt Ihn damit. Er wird nun lernen, dass der Herr sich dem Glauben offenbart. Und wir lernen für uns: Auf dem Weg des Glaubens und des Gehorsams gegenüber dem Wort Gottes gibt es Segen und Erkenntnis der Person des Herrn Jesus. Den Segen erfährt Petrus buchstäblich. Als er nämlich das getan hat, heißt es: „Sie umschlossen eine große Menge Fische, und ihre Netze begannen zu reißen.“ Der Segen war mit der Hand greifbar. Er erkennt aber auch mehr von der Person des Herrn Jesus, fällt vor Ihm nieder und anerkennt Ihn als Herrn.

Wenn wir mehr im Glauben vorangehen würden und uns im stillen Vertrauen auf das Wort Gottes stützen würden, würden wir mehr die Person des Herrn Jesus erfahren. Dann würde der Herr Jesus für uns größer und wir würden geistlichen Segen in unserem Leben auch spürbar erfahren.

Ja, der Herr Jesus möchte die Regie in unserem Leben führen. Er möchte wirklich der Herr unseres Lebens sein. Und ist es nicht beruhigend, wenn Er uns einen Auftrag gibt, wenn Er uns einen Weg in seinem Wort zeigt, dass Er damit als der Herr unseres Lebens auch die Verantwortung übernimmt?

So dürfen wir Ihn wirklich besser kennenlernen und dann auch lernen, Ihm mehr zu vertrauen, weil wir wissen, dass Er uns liebt. So sagt der Herr selbst in Johannes 14, 21: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.“ Die Liebe zu dem Herrn Jesus beweist sich zuerst in Gehorsam gegenüber seinem Wort, und zwar auch dann, wenn wir manches, was Er von uns wünscht, in der Nachfolge hinter Ihm her nicht immer verstehen. Aber die Frage ist nicht, ob wir es verstehen, sondern ob wir seinem Wort gehorsam sind und Ihn dadurch ehren. Dann wird Er uns auch weiterführen in der Erkenntnis seiner Person und eine tiefere Erkenntnis seines Wortes schenken. Lasst uns Ihm mehr vertrauen und wir werden Wunder sehen in unserem Leben, auch heute noch.