„Nachdem aber Johannes überliefert worden war, kam Jesus nach Galiläa, predigte das Evangelium des Reiches Gottes“ (Mk 1,14).

Nachdem der vollkommene Diener – so wie Markus uns den Herrn Jesus in seinem Evangelium vorstellt – vom Heiligen Geist gesalbt und von Satan versucht worden war, war der Weg für Ihn bereit, seinen öffentlichen Dienst zu beginnen (Mk 1,10.13). Doch Er trat ihn erst an, nachdem Johannes der Täufer überliefert worden war. Dies hat eine ganz besondere Bewandtnis und zeigt uns zwei schöne Kennzeichen des vollkommenen Dieners.

Demut

Zum einen erkennen wir darin die Demut und Zurückhaltung des vollkommenen Dieners. Er konnte warten, bis der Dienst seines Vorläufers beendet war, und begann seinen öffentlichen Dienst erst, nachdem sein Vorläufer beiseitegesetzt worden war. Nachdem Johannes überliefert worden war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium des Reiches Gottes. Was für eine Demut und Zurückhaltung! Obwohl von Gott gesandt und Diener par excellence drängte Er sich in seinem Dienst nicht auf, sondern wartete seine von Gott bestimmte Zeit ab. Ist auch unser Dienst von Demut und Zurückhaltung gekennzeichnet?

Entschiedenheit

Zum anderen zeigt uns dieser Umstand aber auch die Entschiedenheit und Hingabe des vollkommenen Dieners. Obwohl sein Vorläufer verworfen worden war, begann der Herr dennoch seinen öffentlichen Dienst. Man hätte vielleicht denken können: Wenn schon der Vorläufer abgelehnt worden war, was für einen Sinn hatte es dann überhaupt noch für Ihn, seinen öffentlichen Dienst zu beginnen? Doch der Herr ließ sich durch die Festnahme von Johannes nicht beirren: Er begann in Entschiedenheit den Dienst, den sein Gott und Vater Ihm aufgetragen hatte. Legen wir in unserem Dienst auch Entschiedenheit und Hingabe an den Tag – auch dann, wenn er vielleicht abgelehnt wird?