„Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen?“ (Ps 42,10).

„Denn du bist der Gott meiner Stärke. Warum hast du mich verworfen?“ (Ps 43,2).

Warum, Herr, verwirfst du meine Seele, verbirgst dein Angesicht vor mir?“ (Ps 88,15).

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns?“ (Ps 22,2).

Vor einiger Zeit fielen mir in den Psalmen vier Warum-Fragen auf, die alle an Gott gerichtet sind. Prophetisch dürfen wir darin doch Empfindungen des Herrn Jesus erkennen, die Er während der drei Stunden der Finsternis durchlebte, als Er unserer Sünden wegen das Gericht Gottes trug. Gott musste in diesen Stunden sein Angesicht von Ihm abwenden und Ihn leiden lassen (Jes 53,10).

Nur der Herr Jesus konnte diese Warum-Fragen stellen, denn Er war ohne Sünde. Aber obwohl Er ohne Sünde war, wurde Er am Kreuz von Golgatha in den drei Stunden der Finsternis von Gott gerichtet, weil Er mit unseren Sünden beladen war (1. Pet 2,24). Obwohl Er keine Sünde kannte, keine Sünde tat und in Ihm keine Sünde war, wurde Er dort zur Sünde gemacht (2. Kor 5,21; 1. Pet 2,22; 1. Joh 3,5). Daher konnte Er diese Warum-Fragen zu Recht stellen:

  • Denn der, der nur für seinen Gott lebte und dessen erster und letzte Gedanke jeden Tag seinem Gott galt, wurde in den drei Stunden der Finsternis von Ihm vergessen. Aber warum nur?
  • Denn der, der sein ganzes Leben lang auf seinen Gott vertraute und sich täglich auf Ihn stützte, wurde in den drei finsteren Stunden am Kreuz von Ihm verworfen. Aber warum nur?
  • Denn der, dessen Angesicht täglich auf seinen Gott gerichtet war, musste am Kreuz erleben, wie sich Gottes Angesicht vor Ihm verbarg. Aber warum nur?
  • Denn der, der sein ganzes Leben lang in ununterbrochener und inniger Gemeinschaft mit seinem Gott war, wurde in den drei Stunden der Finsternis von Ihm verlassen. Aber warum nur?

Wer könnte die große Not ermessen, in der diese Fragen ausgesprochen wurden? Wer könnte ihre Tiefe und Tragweite ermessen? In stiller Anbetung verneigen wir uns vor der Person, die diese Fragen ausgesprochen hat und danken ihr von Herzen für Golgatha.