15. Frage: „Wollt ihr etwa auch weggehen?“ (Joh 6,67).

Man kann sich gut den traurigen Tonfall in der Stimme des Herrn vorstellen, als Er seinen Jüngern diese Frage stellte. Gerade waren viele seiner „Nachfolger“ umgekehrt, weil das, was Er predigte, ihnen zu extrem war. Möglicherweise waren sie nur aus Tradition nachgefolgt, möglicherweise mit falschen Erwartungen, möglicherweise mit einer falschen Vorstellung von Jüngerschaft, möglicherweise waren sie von sich selbst enttäuscht.

Wie so oft wurde in dieser Situation offensichtlich, dass die Herzen der Nachfolger Jesu nur halbherzig bei der Sache waren. So war es zum Beispiel bei den drei Personen in Lukas 9,57–62, die sich Nachfolge wie einen Spaziergang vorstellten. Sie hatten die Kosten nicht überschlagen und waren ebenfalls wieder umgekehrt.

Der Herr fragt dich und mich, wie ernst wir es mit der Nachfolge meinen. Vielleicht besteht die akute Gefahr nicht, dass wir das Handtuch werfen. Und doch kann es vorkommen, dass auch eigentlich hingegebene Jünger nur noch nachfolgen, weil sie „müssen“; dass auch eigentlich treue Jünger ihre Begeisterung für ihren Meister ein Stück weit verlieren; dass auch eigentlich liebende Jünger lau werden. Wir möchten unsere Hingabe auf den Prüfstand stellen und uns fragen lassen, ob wir noch mit vollem Eifer, voller Energie und besonders voller Liebe dabei sind.

Der Herr sucht nach echten, brennenden Jüngern. Solchen, die auch dann bei Ihm bleiben, wenn es schwierig wird. Solchen, die Ihn lieb haben – wie Petrus, der auf die Frage des Herrn vorbildlich reagiert: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6,68).