13. Frage: „Was habt ihr auf dem Weg besprochen?“ (Mk 9,31).

Was für eine peinliche Situation! Man kann sich gut ausmalen, wie die Jünger nach dieser Frage betreten zu Boden blicken und den Augen des Herrn ausweichen. Ihnen geht auf, dass Er selbstverständlich ihr Gespräch mitbekommen hat. Worum war es gegangen? „Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander beredet, wer der Größte sei“ (Mk 9,34). Immerhin hatten sie diesmal nicht über diese Frage gestritten (Lk 22,24), und doch macht der Herr durch seine einfache, faktische Frage deutlich, dass Er mit diesem Gesprächsthema so gar nicht zufrieden ist.

Wir können aus dieser Frage zwei Dinge für uns ableiten:

  1. Der Herr nimmt Notiz von allen unseren Worten: „Was von meinen Lippen ausging, war vor deinem Angesicht“ (Jer 17,16). Deshalb werden wir einmal über jedes unnütze Wort Rechenschaft ablegen müssen (Mt 12,36). Nachfolgend ein paar unkommentierte Bibelverse über unser Reden, anhand derer wir einmal unsere Gespräche untersuchen können:
    • „… Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzelei, die sich nicht geziemen, sondern vielmehr Danksagung“ (Eph 5,4).
    • „Belügt einander nicht“ (Kol 3,9).
    • „Die Zunge aber kann keiner der Menschen bändigen: Sie ist ein unstetes Übel, voll von tödlichem Gift. Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen“ (Jak 3,8.9).
    • „Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, HERR“ (Ps 19,15).
    • „Setze, HERR, meinem Mund eine Wache, behüte die Tür meiner Lippen!“ (Ps 141,3).
    • „Vergeltet nicht Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet“ (1. Pet 3,9).
    • „Bei der Menge der Worte fehlt Übertretung nicht; wer aber seine Lippen zurückhält, ist einsichtsvoll“ (Spr 10,19).
    • „Eine milde Antwort wendet den Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt den Zorn“ (Spr 15,1).
  1. Der Herr wünscht Demut in unseren Herzen. Ein Gespräch darüber, wer der Größte ist, geht völlig an dem Maßstab für unser Leben vorbei, den der Herr höchstpersönlich gelegt hat. Er beschreibt wahre Größe im Reich Gottes folgendermaßen: „Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein“ (Mt 23,11). Sündigen durch Worte ist recht offensichtlich, doch der Hochmut in unserem Herzen versteckt sich oft so tückisch. Der Herr kann es uns zeigen.

Wenn der Herr Jesus seine Jünger also ganz sachlich fragt, worüber sie sich unterhalten haben, appelliert Er in zweierlei Hinsicht an sie: Sie sollen prüfen, was in ihren Herzen ist – und was aus ihrem Mund herauskommt.