3. Frage: „Warum liegst du denn auf deinem Angesicht?“ (Jos 7,10)

Gerade hatte das Volk Israel vor der Stadt eine bittere Niederlage erlebt, die Josua auf die Knie bringt. Gott offenbart ihm dann, dass der Grund dafür Sünde im Volk war: Jemand hatte sich am Gold in Jericho bedient, was Gott strikt verboten hatte. Deshalb fordert Gott Josua hier auf, aufzustehen und nicht mehr betend auf dem Angesicht zu liegen. Mit anderen Worten: Jetzt ist Zeit zum Handeln!

Möglicherweise stecken hier mehrere Vorwürfe des Herrn an Josua in der Frage:

  • Warum hatte Josua vor dem Angriff auf Ai nicht um Wegweisung gebeten? Möglicherweise hätte so die Niederlage verhindert werden können.
  • Warum resigniert Josua und spielt mit dem Gedanken, einfach alles aufzugeben und in die Wüste zurückzugehen (Jos 7,7)?
  • Warum macht er sich mehr Gedanken darum, was die umliegenden Völker von ihnen denken, als darum, was Gott von ihnen hält (Jos 7,9)?

Die Mitteilung, dass Sünde vorliegt, muss Josua sofort zum Handeln bewegen. Gott fordert Josua zum Selbstgericht auf.

Die Anwendung fällt nicht schwer. Wir bemerken möglicherweise ebenfalls Niederlagen im Glaubensleben (ob persönlich oder gemeinsam), bedauern den Zustand der Christen (ob persönlich oder gemeinsam) und trauern um ausbleibenden Segen (ob persönlich oder gemeinsam). Eine Änderung kann dann erfolgen, wenn wir im Einklang mit Gott handeln. Es geht um Selbstgericht im persönlichen oder gemeinsamen Leben. Es geht darum, den eigenen Zustand zu überprüfen und wieder in Ordnung zu bringen.

Die Korinther hatten ganz anders gehandelt. Paulus muss ihnen vorwerfen: „Und ihr seid aufgebläht und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit der, der diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte weggetan würde“ (1. Kor 5,2). Sie hatten nicht aufgeräumt in ihrem Leben, weshalb Paulus sie anschließend auffordert: „Fegt den alten Sauerteig aus“ (1. Kor 5,7)

Möglicherweise trauern wir schon lange darum, dass bei uns im lokalen Zusammenkommen oder in unserem persönlichen Leben Segen ausbleibt. Dann fragt Gott uns: „Warum trauerst du nur? Handle!“