„Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer das Synedrium und sprachen: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen“ (Joh 11,47).

„Ein Gewisser aber von ihnen, Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme“ (Joh 11,49.50).

Der Herr Jesus war (und ist) wahrer Mensch – ein Mensch, wie wir es sind, aber ohne Sünde (Heb 4,15). Er war ein Mensch, der viele Zeichen tat. So jedenfalls bezeichneten Ihn die Hohenpriester und Pharisäer. Kann das sein? Kann ein Mensch viele Zeichen tun? Ist das nicht ein Widerspruch? Ein Mensch und viele Zeichen? Nein, es ist kein Widerspruch. Es zeigt eben, dass der Herr Jesus mehr war als ein Mensch. Er war eben nicht nur Mensch, sondern auch Gott – Gott und Mensch in einer Person. Das übersteigt zwar unseren Verstand, aber es ist das, was die Schrift uns vorstellt. Gerade das Johannesevangelium, das uns den Herrn Jesus als den Sohn Gottes zeigt, der auf die Erde kam, um den Vater zu offenbaren, macht an vielen Stellen deutlich, dass Er auch wahrer Mensch war (Joh 4,6; 11,35; 12,27; 19,28). Ähnliches finden wir in den drei anderen Evangelien.

Die Hohenpriester und Pharisäer wollten nicht glauben, dass Jesus Christus der Sohn Gottes war. Und doch mussten sie bestätigen, dass Er viele Zeichen tat. Und gerade diese Zeichen machten unmissverständlich klar, dass Er der Christus war, der Sohn Gottes. Das lesen wir in Johannes 20,30.31: „Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr glaubend Leben habt in seinem Namen.“

Aber der, der von Ewigkeit her der Sohn Gottes war, ist Mensch geworden, um für das Volk der Juden sterben zu können. Wenn Er nicht gestorben wäre, dann wäre in der Tat die ganze Nation umgekommen. Und nicht nur die ganze Nation, sondern auch die gesamte Menschheit.

Aber als Gott hätte der Herr Jesus nicht sterben können. Darum ist Er Mensch geworden und hat freiwillig den Platz der Erniedrigung eingenommen. Er war der einzige sündlose Mensch, der je über diese Erde ging. Darum ist Er auch der einzige Mensch, der nicht hätte zu sterben brauchen. Und doch hat Er es getan. Am Kreuz von Golgatha hat Er für unsere Sünden gelitten und seine Seele ausgeschüttet in den Tod (Jes 53,12). Aus Liebe zu dir und mir. Hast du Ihm heute schon dafür gedankt?