Wer auf weichem Untergrund geht, hinterlässt Fußspuren. Auch das Leben von Menschen hinterlässt Spuren. In der Bibel, aber auch in der Kirchengeschichte, finden wir die Spuren von Glaubensmännern und -frauen, die vor uns gelebt haben.

Auch wir Gläubigen der jetzigen Zeit hinterlassen Fußspuren, die anderen als Vorbild und Orientierung dienen können. Darum ist es so entscheidend, wie wir unser Leben führen. Aber von größter Bedeutung sind für uns sicherlich die Fußstapfen, die der Herr Jesus auf dieser Erde hinterlassen hat. Diesen Fußstapfen wollen wir nachfolgen.

Im Neuen Testament finden wir vier Verse, wo von „Fußstapfen“ die Rede ist. Nachfolgend wollen wir uns diese Verse etwas näher ansehen.

In den Fußstapfen des Glaubens wandeln

„… und Vater der Beschneidung, nicht allein für die aus der Beschneidung, sondern auch für die, die in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er in unbeschnittenem Zustand war.“ (Röm 4,12)

In diesem Vers geht es um die Fußstapfen des Glaubens, die Abraham hinterlassen hat. Als Gott ihm im hohen Alter einen Sohn verhieß, glaubte Er Gott aufs Wort (1. Mo 15,5.6). Dabei glaubte er „gegen Hoffnung auf Hoffnung“ und war „nicht schwach im Glauben“. Er „zweifelte auch nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben“, sondern war der vollen Gewissheit, dass Gott auch zu tun vermochte, was Er verheißen hatte (V. 18–21). Wie Abraham, der bei dieser Gelegenheit aus Glauben gerechtfertigt wurde, sind auch wir aus Glauben gerechtfertigt (1. Mo 15,6; Röm 5,1). In diesem Sinn wandeln wir in seinen Fußstapfen des Glaubens. Aber gewiss dürfen wir die Fußstapfen des Glaubens, die Abraham uns hinterlassen hat, auch etwas weiter fassen, indem wir daran denken, dass er ein Mann des Glaubens war, der zu verschiedenen Gelegenheiten in seinem Leben Glauben bewiesen hat.

Auch wir sollen durch Glauben und nicht durch Schauen wandeln (2. Kor 5,7). Dabei dürfen wir den Glauben Abrahams nachahmen (Heb 13,7). Wenn wir das tun, wandeln wir in den Fußstapfen seines Glaubens. Zeigt sich der Glaube auch in deinem und meinem Leben?

In denselben Fußstapfen wandeln

„Ich habe Titus gebeten und den Bruder mit ihm gesandt; hat Titus euch etwa übervorteilt? Sind wir nicht in demselben Geist gewandelt? Nicht in denselben Fußstapfen?“ (2. Kor 12,18)

„Doch wozu wir gelangt sind, lasst uns in denselben Fußstapfen wandeln.“ (Phil 3,16)

Die Gesinnung, die der Apostel Paulus an den Tag legte, zeigte sich in gleicher Weise auch bei seinen Mitarbeitern. Sie wandelten in demselben Geist und in denselben Fußstapfen. Genau dazu wurden auch die Gläubigen in Philippi ermahnt (hier steht im Grundtext für „Fußstapfen“ ein anderes Wort: eigentlich „in demselben Pfad wandeln“). Wo auch immer sie geistlich standen – es gab keinen Grund, nicht in denselben Fußstapfen zu wandeln. Mochte der eine dem anderen im Glauben auch etwas voraus sein – dies sollte sie nicht daran hindern, den gleichen Weg zu gehen und in die gleiche Richtung zu schauen.

Diese Stelle darf auch uns dazu anspornen, mit unseren Glaubensgeschwistern gemeinsam in eine Richtung und – wenn möglich – auch auf gleicher Höhe und im gleichen Schritt voranzugehen. Dies wird allerdings nur dann möglich sein, wenn wir gemeinsam durch Hingabe an den Herrn Jesus gekennzeichnet sind. Ist das bei dir und mir der Fall?

Seinen Fußstapfen nachfolgen

„Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt; der keine Sünde tat noch wurde Trug in seinem Mund gefunden, der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet.“ (1. Pet 2,21–23)

Dieser Vers stellt uns fünf herrliche Eigenschaften des Herrn Jesus vor, die Er vorgelebt hat, als Er als abhängiger Mensch über diese Erde ging. Sie sind mit fünf Fußstapfen vergleichbar, die Er auf dieser Erde hinterließ. Diesen Fußstapfen sollen wir nachfolgen, indem wir der Sünde aus dem Weg gehen, nichts Unaufrichtiges sagen, nicht Scheltwort mit Scheltwort vergelten und nicht drohen, sondern alles Gott übergeben, der gerecht richtet.

Dabei wollen wir allerdings nicht übersehen, dass wir noch die alte Natur in uns haben und darum oft straucheln (Jak 3,2). Wenn es uns auch niemals gelingen wird, genau in die Fußstapfen des Herrn zu treten, so dürfen wir ihnen trotzdem nachfolgen, indem wir sein wunderbares Beispiel vor Augen haben.

(Aus der Monatszeitschrift Im Glauben leben)