12. Frage: „Was seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“ (Mk4,40). 

Wir wissen aus unserem eigenen Glaubensleben, dass unser Vertrauen nicht konstant auf der Höhe ist. Oft gleichen wir Petrus, den der Herr einmal sogar „Kleingläubigen“ nennt (Mt 14,31) – manchmal sogar den Jüngern insgesamt, denen Er in dieser Frage „keinen Glauben“ diagnostiziert (Mk 4,40). In beiden Fällen war der Glaube – das praktische Vertrauen – schwach und die Angst größer geworden.

Die Jünger hatten in ihrer Angst völlig den Blick darauf vergessen, dass der Herr sie liebte. Sie warfen Ihm Desinteresse und Gleichgültigkeit vor: „Liegt dir nichts daran [mit anderen Worten: Ist es dir egal?], dass wir umkommen?“ (Mk 4,38). Die Existenz von Leid war für sie der vermeintliche Beweis, dass der Herr sie vergessen hatte. Ihr Gottvertrauen war an einem Nullpunkt angelangt. Der Herr Jesus fragt sie deshalb sozusagen: „Warum vertraut ihr mir nicht mehr?“

Vielleicht muss der Herr uns diese Frage ebenfalls manchmal stellen. Denn anstatt uns über die Jünger in dieser Situation zu erheben, müssen wir selbstkritisch zugeben, dass wir uns oft ähnlich verhalten. Etwas im Leben läuft schief, eine Not geht nicht weg, Fragen sind ungelöst – und wir zweifeln die Liebe unseres Herrn an. Wie schnell kann es passieren, dass wir meinen, wir wären Ihm egal. Der Herr möchte uns mit dieser Frage daran erinnern, dass wir Ihm vertrauen dürfen. Auch dann, wenn scheinbar nichts danach aussieht. Auch dann, wenn wir seine Wege nicht verstehen. Auch dann, wenn wir Angst bekommen.

Der Herr ist interessiert an uns, Ihm liegt an uns, Er liebt uns! Vergessen wir das niemals!